Neuer Solarleitfaden für die österreichische Hauptstadt könnte Vorbild für die Region Hannover und andere Städte sein

Solardach in einer Stadtsiedlung.

Der Rat der Stadt Wien hat sich ambitionierte Ziele bei der Klimaanpassung und beim Klimaschutz gesetzt. Dazu hat die Stadt jetzt einen Solarleitfaden veröffentlicht. Das Motto: „Nutzung von Sonne und Gebäuden in der Stadt – Jetzt und in Zukunft“. Auf 128 Seiten beschreibt der Solarleitfaden, welche Ziele man sich gesteckt hat und welche Technologien zur Erreichung dieser Ziele zur Verfügung stehen. In Umfang und in der Informationsdichte gibt es vergleichbares in Hannover noch nicht. Dabei könnte ein solcher Leitfaden die Arbeit der Klimaschutzagentur hier in der Region entlasten und ergänzen.

Es wird hervorgehoben, dass nur ein Mix von Photovoltaik, Solarwärme und Begrünung vielversprechend für die Bewältigung der gewaltigen Herausforderungen des Klimawandels ist. Bis 2030 sollen über 500.000 Wiener*innen mit Solarenergie versorgt werden. Damit das gelingt, braucht es gut informiere Bürger*innen. Dies soll unter anderem mit dem Solarleitfaden erreicht werden. Der Solarleitfaden ist in sechs Kapitel aufgeteilt. Interessierte (das sollten alle sein) finden grundsätzliche Informationen zu technischen Merkmalen von Solarzellen und -Anlagen. Es wird gezeigt, welche Möglichkeiten verschiedene Lösungen für welche Teile eines Gebäude (Dach, Fassade) bieten und wie effektiv z.B. Fassadenmodule gegenüber gut ausgerichteten Dachmodulen sind. Es gibt zahlreiche bebilderte Beispiele, wie z.B. Solarmodule als Überdachung bei Fahrradständen, als Zaun oder auch in der Landwirtschaft. Die zahlreichen lokalen Beispiele werden ergänzt von Beispielen zu Lösungen in den Nachbarländern Schweiz und Deutschland. Zusätzlich führen externe Links zu spezifischen und tieferen Informationen. Das können weitere technische Anforderungen sein, Einspeiseregeln oder z.B. auch Musterverträge (Wien/Österreich) bei Gemeinschaftsanlagen.

Große Bedeutung kommt der Kombination von Technik und Natur zu

Ein wesentlicher Teil der Planungen ist hier die Bauwerksbegrünung. Stadtweit entstehen so neue Lebensräume für Flora und Fauna. Es entsteht ein verbessertes Mikroklima in der Stadt mit kühlender Wirkung. Das ist eine wesentliche Klimaanpassungsmaßnahme zur Sicherung von Gesundheit, Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt der Zukunft. Begrünte Dächer sind für das Wassermanagement bei Starkregenereignissen ein wichtiger Puffer, da das aufgenommene Wasser verzögert wieder abgegeben wird. Dadurch werden die Abwasserkanäle entscheidend entlastet und Überflutungen verhindert, bzw. das Risiko von Überflutungen wird verringert. Es werden die planerischen Leitlinien zur Umsetzung vermittelt. Zum Schluss informiert der Leitfaden über finanzielle Förderungsmöglichkeiten von Stadt und Land.

Übrigens gibt es seit 2019 in Hannover eine Handreichung des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün zu Dachbegrünung und Photovoltaik. Allerdings sind die Informationen reduziert auf fünf Seiten.

 

Die Kapitel:

1. Nutzung von Sonne und Gebäuden in der Stadt – Jetzt und in Zukunft 

2. Technologien

3. Kombinationsmöglichkeiten und Synergien in der Gebäudenutzung 

4. Referenzbeispiele

5. Planerische Leitlinien

6. Förderungen

 

Thematische Stichworte aus dem Solarleitfaden:

Innovationen

Regenwassermanagement

Wasserspeicher

Retention

Lebensqualität steigern

Strom, Wärme, Begrünung

Stadtgebiet

Umfeld

Mikroklima

integrierte Anlagen

teilintegrierte Anlagen

Anlagen auf Freiflächen

Vertikale Anlagen in der Landwirtschaft

extensive und intensive Dachbegrünung

 

Hier geht es zum Download des Solarleitfadens: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/solar-leitfaden.html

 

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